Baumpflege & Baumschnitt
Warum Baumpflege? Warum Bäume schneiden?
Die Notwendigkeit der Baumpflege ist eine Reaktion auf immer enger werdende Lebensräume in denen Mensch und Baum zusammenrücken.
In dieser engen Lebensgemeinschaft ist es nötig für unsere Sicherheit als auch für die Gesundheit des Baumes zu sorgen. Durch die Errichtung von Zubauten, dem Entstehen neuer Wohnräume oder der Schaffung von Parkplätzen, sind Eingriffe in den Baumbestand alltäglich geworden. Fachgerechte Schnittmaßnahmen fördern dabei die Entwicklung bzw. Erhaltung des Baumes und stellen die Verkehrssicherheit her.
Aus Sicht des Klimaschutzes gilt es ebenso das wertvolle städtische Grün zu pflegen und zu bewahren.
Visuelle Baumkontrolle
Vor der eigentlichen Baumpflege oder dem Abtrag des Baumes erfolgt üblicherweise eine Bestandsaufnahme und eine (visuelle) Baumkontrolle durch einen Fachmann oder eine Fachfrau. Der Baum wird ganzheitlich (Stammfuß/Wurzelansatz, Stamm und Krone) betrachtet und augenscheinlich bewertet. Konkret werden alle abgestorbene oder beschädigte Äste, sowie sichtbare Verletzungen, Wunden, Schädlinge und Krankheiten gesichtet und fachgerechte Maßnahmen lt. Ö-Norm L1122 empfohlen.
Der Grundeigentümer ist auch verpflichtet seine Bäume selbst zu kontrollieren und im Falle des Vorhandenseins von unbelaubten Ästen entsprechende Maßnahmen zu setzen um den Baum verkehrssicher zu machen.
Fremdbewuchs wie z.B. Efeu an Stamm und in der Krone erschweren die (visuelle) Baumkontrolle. Um eine angemessene Aussage zu Baumgesundheit und Verkehrssicherheit treffen zu können ist eine Entfernung der Kletterpflanzen vorab nötig.
Wir unterstützen Sie gerne bei der visuellen Baumkontrolle. Sind Sie unsicher bzgl. der Verkehrssicherheit Ihres Baumes? Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie einen kostenlosen Besichtigungstermin. Wir beraten Sie gerne zu möglichen Maßnahmen und machen Ihren Baum wieder verkehrssicher.
Kronenpflege
Bei Durchführung einer Kronenpflege wird der Baum in Seilklettertechnik überstiegen und laut ÖNORM L1122 gepflegt. Die Pflege beinhaltet hauptsächlich das Entfernen von abgestorbenen Ästen (Totholz). Die Gefahr von Astbrüchen durch Windeinwirkung oder Schneelast und dadurch das Risiko von Personen-oder Sachschäden, wird minimiert. Ebenso werden kreuzende Äste herausgeschnitten, die sich gegenseitig durch Reibung zufügen. Schäden und offene Stelle an Borke (Rinde) fördern das Eindringen von Sporen oder Bakterien, welche den Baum nachhaltig schädigen können.
Fachgerechte Baumpflege bedeutet dabei dem Baum den geringstmögliche Stress auszusetzen, um eine möglichst schnelle Wundheilung zu gewährleisten. Unsere Arbeitskräfte führen laut ÖNORM L1122 aus und können die Zertifizierung zum European Tree Worker (ETW) – europaweit anerkannte Aus– und Weiterbildung zum Baumpfleger – vorweisen.
Kronenreduktionsschnitt
Kronenreduktion bedeutet das gleichmäßige Einkürzen der Krone um maximal 25% des Kronenvolumens (ÖNORM L1122).
Unsere Baumpfleger kürzen behutsam auf Zugast ein. Möglichst dünne, nachgeordnete (Neben)Äste werden zurückgeschnitten. So kann der Baum die Wunden gut verschließen und erneut seine Wuchsrichtung finden.
Das Wiener Baumschutzgesetz erlaubt den Kronenreduktionsschnitt laut ÖNORM L1122, ein radikales Kappen der Kronenäste ist allerdings untersagt. Ein Kappen der Äste „Stummelschnitt“ führt zu einem sehr starken, besenartigen Neuaustrieb. Starkäste können Kappungen nicht überwallen und morschen ein. Damit ist der Baum nachhaltig beschädigt.
Das nebenstehende Bild zeigt ein Beispiel für einen schlechten Schnitt. Die Starkäste wurden radikal gekappt. Der Baum reagiert mit einem heftigen Neuaustrieb. Die entstehenden Ständer/Wasserschösse sind an den Schnittstellen nicht gut verankert und stellen eine Gefahr dar. Unsachgemäß ausgeführte Schnitte dieser Art sollten unbedingt alle 1-3 Jahre nachversorgt werden.
An Fichten oder Tannen führen wir KEINE! Kronenreduktion (Einkürzen des Wipfels) durch. Dies ist laut ÖNORM L1122 unzulässig. Gerne bieten wir alternativ das Einkürzen von störenden Seitenästen oder das Entfernen von Totholz an.
Kronensicherungsschnitt
Der Kronensicherungsschnitt ist eine Maßnahme zur unmittelbaren Gefahrenabwendung an Personen und Sachwerten. Gemeint sind Bäume an welchen bereits erhebliche Schäden sichtbar sind (u.a. Stamm ist hohl, gefährliche Schieflage, abgestorbene Krone und/oder Kronenteile,…) und deren Verkehrssicherheit somit nicht mehr gegeben ist. Meistens handelt es sich um Bäume die bereits zum Abtrag beantragt sind bzw. ein Antrag zur Baumentfernung zu stellen ist.
Bei Durchführung wird konkret die gesamte Krone des Baumes abgetragen, der Reststamm in Höhe von ca. 2-3 m wird belassen bis ein positiver Bescheid ergeht und erst folglich gerodet.
Verabsäumt der Baumeigentümer die Beantragung einer Baumentfernung, oder lässt er die Baumrodung trotz Bescheid nicht durchführen, wird der Baum mit starken Austrieben reagieren, die spätestens in 3-5 Jahren erneut zu einem neuen Risiko werden.
Foto links: Unsachgemäßer Kronensicherungsschnitt bzw. verabsäumte Rodung des Baumes. Neue Ständer sind in Folge der Kappung gewachsen. Die Stabilität ist allerdings um ein vielfaches schlechter als bei einer natürlich gewachsenen Krone.
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